Abwerbekampagne der Bundeswehr schießt über das Ziel hinaus
Die aktuelle Recruiting-Kampagne der Bundeswehr führt bei SHK-Fachbetrieben, aber auch sonstigen Handwerksbetrieben allgemein zu Kopfschütteln und Verärgerung. Grund hierfür ist zum einen ,die gezielte und ausdrückliche Ansprache und Abwerbung
von Handwerkerinnen und Handwerkern, die vor allem deshalb ärgerlich ist, weil im Handwerk mit viel finanziellen und persönlichem Aufwand ausgebildet wird, während der Staat sich in der Förderung der Ausbildung viel stärker auf den akademischen Bereich konzentriert.
Auch die Ausgestaltung der Kampagne ist durchaus fragwürdig, beispielsweise mit wenig geschmackssicheren Bezugnahmen auf unterschiedliche Gewerke.
Beides hat der ZDH zum Anlass genommen, ein Schreiben an die Bundesverteidigungsministerin zu richten. Explizit in die Kritik wurde als Beispiel für die verunglückten Kampagne: „Gas, Wasser, Schießen“ aufgeführt. Der ZDH verbindet seine Kritik an der Kampagne mit dem Angebot einer weiterhin engen Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen, wenn es etwa um handwerkliche Qualifikationen in der Bundeswehr geht oder um die berufliche Neuorientierung früherer Zeitsoldaten. Eingefordert wird aber insbesondere Fairness gegenüber dem Handwerk als Partner.
Im Übrigen ist der ZDH allerdings zum Schluss gelangt, dass die Bundeswehr-Kampagne dem Image des Handwerks in der Öffentlichkeit nicht schadet. Daher wird bewusst darauf verzichtet, die Aktion der Bundeswehr nach außen hin mit flächendeckenden Maßnahmen zu erwidern.
Der ZVSHK hat unter anderem mit einem Twitterbeitrag auf die Kampagne reagiert, ferner hat der Hauptgeschäftsführer des ZVSHK, Helmut Bramann in einem Interview im Deutschlandfunk klar Stellung bezogen.